Use Case von Julia Kuminoti

Herausforderung:

Ein Finanzinstitut stand vor der Aufgabe, agile Methoden in ein Teilprojekt einzuführen, um die Effizienz in der Rückstandsbearbeitung zu steigern. Die zentrale Problematik bestand darin, dass das Team einem täglich wachsenden Backlog gegenüberstand und dass die Tools und deren Auswertungen uneinheitlich genutzt wurden. Dies führte zu Unklarheiten und Fehlinformationen, die wiederum Missverständnisse in der Kommunikation verursachten. Die fehlende Struktur und Übersicht belasteten die Teammitglieder, was letztendlich zu einem signifikanten Rückgang der Team-Motivation führte. Ziel war es, durch die Einführung von Scrum sowohl eine klare Struktur als auch eine transparente und einheitliche Arbeitsweise zu etablieren, um die Rückstände effizient und nachhaltig zu bewältigen.

Lösung:

In meiner Rolle als Scrum Master übernahm ich die Verantwortung für die Implementierung von Scrum im Teilprojekt zur Rückstandsbearbeitung. Dabei arbeitete ich eng mit dem Teilprojektleiter, der die Rolle des Product Owners übernahm, zusammen und fokussierte mich darauf, das Team schrittweise an die agile Arbeitsweise heranzuführen und dabei die Prinzipien von Scrum fest zu verankern.

• Scrum-Implementierung: Durch eine klare Einführung in die Scrum-Methodik legte ich den Grundstein für eine strukturierte und effiziente Bearbeitung der Rückstände. Gemeinsam mit dem Product Owner definierte und priorisierte das Team die Anforderungen, wobei ich als Coach und Moderator unterstützte, um sicherzustellen, dass das Team die Methoden eigenständig und effektiv anwenden konnte.
• Scrum-Events: Ich führte regelmäßige Scrum-Events wie Sprint Planning, Daily Scrums, Sprint Reviews und Retrospektiven ein. Diese Events ermöglichten eine kontinuierliche Abstimmung, klare Zielsetzung und regelmäßiges Feedback, was die Zusammenarbeit im Team förderte und die Transparenz erhöhte.
• Burn-Down-Charts, Velocity-Tracking und Kapazitätsplanung: Um den Projektfortschritt transparent zu gestalten und die Effizienz zu steigern, setzte ich Burn-Down-Charts und Velocity-Tracking ein. Diese Metriken halfen dem Team, die eigene Leistung zu überwachen und Kapazitäten besser zu planen, was zu einer stabilen und verlässlichen Arbeitsweise führte.
• Intensives Coaching der Scrum-Werte und Prinzipien: Zu Beginn fand ich ein demotiviertes Team vor, das nicht offen kommunizierte und oft in gegenseitigen Schuldzuweisungen verharrte. Durch intensives Coaching der Scrum-Werte wie Offenheit, Respekt und Wertschätzung gelang es mir, eine positive Feedback-Kultur zu etablieren. Ich arbeitete gezielt daran, Vertrauen aufzubauen und eine offene Kommunikation zu fördern. Dies half dem Team, Spannungen abzubauen und sich auf gemeinsame Ziele zu konzentrieren. Die neue wertschätzende Kultur ermöglichte es dem Team, eine harmonische Arbeitsatmosphäre wiederzufinden und den wachsenden Backlog effektiv und nachhaltig abzuarbeiten.

Ergebnis:

Die Einführung von Scrum und das intensive Coaching der Scrum-Werte und Prinzipien führten zu einer nachhaltigen Transformation im Teilprojekt des Finanzinstituts:

• Effiziente Rückstandsbearbeitung: Durch die strukturierte Anwendung der Scrum-Methodik konnte das Team den wachsenden Backlog gezielt und systematisch abbauen. Die Einführung von Burn-Down-Charts und Velocity-Tracking ermöglichte es dem Team, den Fortschritt klar zu visualisieren und die eigenen Kapazitäten realistisch zu planen, was zu einer deutlichen Steigerung der Produktivität führte.
• Verbesserte Teamkommunikation und Vertrauenskultur: Die Einführung einer wertschätzenden Feedback-Kultur und das intensive Coaching in Offenheit und Respekt förderten eine konstruktive Kommunikation im Team. Vorwürfe und Schuldzuweisungen wichen einer offenen und kooperativen Arbeitsweise. Das Team entwickelte eine harmonische Zusammenarbeit und eine stärkere Verbundenheit, was das Vertrauen untereinander und die Motivation spürbar erhöhte.
• Klar definierte Prozesse und Eigenverantwortung: Durch die regelmäßigen Scrum-Events, wie Sprint Planning und Retrospektiven, übernahm das Team zunehmend Verantwortung für die eigenen Aufgaben und deren Priorisierung. Die neue Transparenz in den Arbeitsabläufen und das selbstständige Management der Aufgaben stärkten das Verantwortungsgefühl jedes Teammitglieds und führten zu einer nachhaltig stabilen und effektiven Arbeitsweise.
• Nachhaltige cross-funktionale Zusammenarbeit: Das Team konnte durch die intensivere Kommunikation und die klare Struktur innerhalb des Scrum-Rahmens Abhängigkeiten besser erkennen und mit anderen Teams kooperativer zusammenarbeiten. Diese verbesserte cross-funktionale Zusammenarbeit trug maßgeblich dazu bei, das Projekt erfolgreich voranzutreiben und die Gesamtleistung im Rückstandsabbau zu steigern.

Erfolgsfaktoren:

• Gezielte Einführung der Scrum-Methodik: Die klare Einführung von Scrum-Events, -Tools und -Rollen ermöglichte dem Team, den wachsenden Backlog strukturiert zu bearbeiten. Die systematische Anwendung von Burn-Down-Charts und Velocity-Tracking schuf eine messbare Transparenz, die das Team bei der Priorisierung und Planung nachhaltig unterstützte.
• Coaching der Scrum-Werte und Aufbau einer positiven Feedback-Kultur: Das intensive Coaching in den Scrum-Werten – insbesondere Offenheit, Respekt und Wertschätzung – verwandelte die anfängliche Atmosphäre von Misstrauen und Schuldzuweisungen in eine kooperative, konstruktive Teamdynamik. Die Etablierung einer positiven Feedback-Kultur trug wesentlich dazu bei, das Vertrauen im Team zu stärken und die Motivation jedes Einzelnen zu fördern.
• Eigenverantwortung und klare Kommunikationsstrukturen: Die Einführung von Scrum-Events wie Sprint Planning und Retrospektiven ermöglichte dem Team, eigenverantwortlich zu arbeiten und klare Kommunikationsstrukturen zu schaffen. Das transparente Backlog-Management und die regelmäßigen Abstimmungen schufen ein gemeinsames Verständnis der Teamziele und förderten die Eigenverantwortung der Teammitglieder.
• Verbesserte cross-funktionale Zusammenarbeit: Die offene Kommunikation und die klaren Strukturen ermöglichten es dem Team, Abhängigkeiten frühzeitig zu erkennen und eine reibungslose Zusammenarbeit mit anderen Projektteams zu gewährleisten. Diese cross-funktionale Abstimmung trug entscheidend dazu bei, das Projekt erfolgreich voranzutreiben.

Fazit:

Die erfolgreiche Einführung von Scrum in das Teilprojekt des Finanzinstituts zeigt, wie bedeutend agile Methoden für eine effektive Rückstandsbearbeitung und eine nachhaltige Teamentwicklung sein können. Durch die Kombination aus klaren Strukturen, einer wertschätzenden Feedback-Kultur und einer transparenten Fortschrittsüberwachung gelang es dem Team, aus einem anfänglich demotivierten Zustand heraus eine harmonische und produktive Arbeitsweise zu entwickeln. Die Einführung von Scrum schuf nicht nur messbare Verbesserungen in der Effizienz und Struktur des Arbeitsprozesses, sondern stärkte auch das Vertrauen und die Motivation im Team.

Insgesamt beweist dieser Use Case, dass die gezielte Einführung von Scrum und das Coaching in agilen Werten eine wesentliche Grundlage für eine zukunftsfähige, agile Arbeitskultur und eine kontinuierliche Leistungssteigerung im Team bilden.

Mehr über Julia Kuminoti

Ich bin Julia Kuminoti, eine leidenschaftliche SAFE Scrum Masterin und Agile Coach mit über acht Jahren Erfahrung in der erfolgreichen Umsetzung von Projekten in verschiedenen Branchen. Meine berufliche Reise begann im klassischen Projektmanagement, wo ich rasch meine Leidenschaft für agile Methoden entdeckte. Seitdem habe ich mich intensiv weiterentwickelt und unterstütze heute als zertifizierte Expertin Unternehmen dabei, ihre Teams und Projekte durch agiles Coaching und gezielte Scrum-Methoden zum Erfolg zu führen.

• LinkedIn
• YouTube
• E-Mail